Rückblick auf unsere Fahrt ins Burgund

Jahresfahrt 2023 nach St. Georges sur Baulche

Sehr früh am Himmelfahrtstag starten ein restlos gefüllter Bus und mehrere PKWs an der Karl-Wendel-Schule mit dem Ziel St. Georges sur Baulche im Burgund.


Gut 500 km Wegstrecke liegen vor den Vereinsmitgliedern, die sich auf ein Wiedersehen mit ihren Partnerfamilien freuen, und vielen "Novizen", das heißt in diesem Fall, 19 Mitgliedern des Popchors "Simply Us" vom Gesang- und Musikverein "Volkschor" 1846 e.V. Lambsheim, die erstmals mitfahren.


Erstes Etappenziel ist Verdun, einst, im 1. Weltkrieg, Schauplatz einer der verlustreichsten Schlachten und damals "Blutmühle" genannt, seither Mahnmal gegen den Krieg, aber auch Symbol für die deutsch-französische Aussöhnung.


Während der Busfahrt werden die Hintergründe und das Geschehen erläutert, so dass der Besuch des "Mémorial de Verdun", des größten und multimedial neu gestalteten Museums, mit Hintergrundwissen erfolgen kann.


Verdun hat aber heute auch angenehme Seiten: im Restaurant, welches ganz nah an der Meuse liegt, verwöhnt man uns mit einem erstaunlich feinen und üppigen Menü, bevor die Fahrt ins Burgund weitergeht.


Im "Centre culturel" haben die Freunde nicht nur einen typischen Begrüßungstrunk, den Kir, vorbereitet, sondern auch ein Büfett angerichtet, so dass sich das Ankommen und Erzählen bis in den späteren Abend hinziehen.


Erster Programmpunkt am nächsten Vormittag ist der Besuch in den "Caves de Bailly": ein 4 Hektar umfassendes System von Höhlen und Gängen tief in die Kreidefelsen gegraben, das unter anderem von den deutschen Besatzern zur unterirdischen Flugzeugherstellung genutzt wurde, später zur Champignonzucht und heute eine Kellerei des "Crémant de Bourgogne" beherbergt. Zudem ist es ein guter Resonanzraum für den Chorgesang, wie wir hören können. Nach einer interessanten Führung wird eifrig probiert.


Zum Mittagessen laden uns die französischen Freunde in ein marokkanisches Restaurant ein. In einem großen Beduinenzelt wird ein üppiges Couscous aufgetragen, gefolgt von einem orientalischen Nachtischbüfett. Hervorragend!


Der Nachmittag gehört der Besichtigung des Schlosses und Orts Druyes-les-Belles-Fontaines, einem mittelalterlichen Kleinod. Abends wird, oft in großer Runde, köstlich in den Familien gespeist und getrunken. Es ist immer wieder schön, so richtig in das Leben in Frankreich einbezogen zu werden.


Am 30. Juni 2023 wurde der Ort Druyes-les-Belles-Fontaines bei der Sendung "le village préféré des Français 2023", die auf France 3 ausgestrahlt - und von Stéphane Bern moderiert wurde, auf den 4. Platz gewählt! Chapeau nos amis français!


Auch für den Samstag haben unsere Freunde ein abwechslungsreiches Programm geplant: Vézélay, seit dem Mittelalter vielbesuchter Wallfahrtsort und Ausgangspunkt des Jakobswegs, wird erkundet, anschließend stärkt uns - auf einer Wiese unterhalb ein "déjeuner sur l'herbe" - ein Picknick.


Den Nachmittag nutzen viele, um sich in der malerischen Altstadt von Auxerre umzuschauen, und schon ist der Abschiedsabend gekommen. Wie immer genießen wir alle gemeinsam ein vorzügliches Menu an schön gedeckten Tischen, doch diesmal gibt es noch ein I-Tüpfelchen: der Chor bedankt sich für die Reise mit einem Konzert.


Dies alles wurde unter anderem durch die Unterstützung des Deutsch-Französischen Bürgerfonds (fonds citoyen) sowie großem ehrenamtlichem Engagement ermöglicht.


Sonntag Vormittag fährt der Bus zurück nach Lambsheim: beim Abschied mischen sich Dankbarkeit und Herzlichkeit mit Wehmut. Ein paar letzte "bises" auf die Wange und dann "Au revoir!" - bis 2024 in Lambsheim!


Überblick

Deutsch-Französischer Bürgerfonds

Der Deutsch-Französische Bürgerfonds berät, vernetzt und finanziert Projekte, welche die deutsch-französische Freundschaft und Europa in der Breite der Bevölkerung erlebbar machen. Er fördert eine Vielzahl an Formaten und Themen, ist niedrigschwellig und steht allen Akteuren der Zivilgesellschaft offen.

Der Bürgerfonds geht auf den im Jahr 2019 zwischen Deutschland und Frankreich geschlossenen Vertrag von Aachen zurück und wurde im April 2020 errichtet. Er wird vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) umgesetzt und zu gleichen Teilen von der Bundesregierung und der französischen Regierung finanziert.

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